Der Hund kann nicht schwitzen wie wir!
Tipps der Jäger/-innen für Hundehalter an heißen Sommertagen
Auch in den kommenden Tagen soll das Thermometer wieder auf sommerliche Temperaturen klettern. Scharenweise zieht es die Menschen in die Biergärten und an die Badeseen. „Dabei sollten die Hundebesitzer die Bedürfnisse ihrer Vierbeiner nicht vergessen“, erinnern Albert Reiner und Robert Oberfrank, die Vorstände des Jagdverbands Donauwörth.
Hunde kommen mit Hitze schlecht zurecht
Menschen besitzen überall am Körper Schweißdrüsen, die bei steigender Körpertemperatur vermehrt Schweiß abgeben. Dieser verdunstet und kühlt dadurch die Haut. Die Schweißdrüsen von Hunden haben jedoch überwiegend eine andere Funktion. Nur an den Pfotenballen wird wässriger Schweiß abgegeben, der zur Kühlung dienen kann. Hunde senken ihre Körpertemperatur überwiegend durch Hecheln, bei dem Wasser auf der Zunge verdunstet. Diese begrenzte Verdunstungsfläche schränkt jedoch die Kühlungsmöglichkeiten ein, weshalb Hunde anfälliger für Hitzschläge sind.
Hunde kommen mit Hitze schlecht zurecht
Immer wieder hört man von Fällen, in denen Hunde im Auto vergessen werden und in der Hitze fast umkommen. „Grundsätzlich gilt: Der Hund sollte möglichst nie allein im Auto zurückgelassen werden. Lässt sich dies gar nicht vermeiden, darf der Wagen keinesfalls in der Sonne stehen. Das Innere des Fahrzeugs entwickelt sich bei direkter Sonneneinstrahlung schnell zu einem tödlichen Backofen!“, mahnt Albert Reiner. Eine Tortur für jeden Hund, der „Pelz trägt“ und im Gegensatz zu uns Menschen nicht über die blanke Haut schwitzen kann. Achtung: Bei der Wahl des Parkplatzes daran denken, dass die Sonne wandert! Wenn das Auto vorsorglich im Schatten geparkt wurde, steht es vielleicht schon eine halbe Stunde später in der prallen Sonne.
„Einige Hersteller bieten Hilfsmittel an, damit Hundebesitzer Fenster oder Kofferraum ihres geparkten Fahrzeugs geöffnet lassen können“, sagt Jägervorsitzender Robert Oberfrank. Dazu zählen beispielsweise Fenstergitter und Abstandhalter. Aber auch ein teilweise geöffnetes Autofenster bietet im Hochsommer keine ausreichende Luftzirkulation. Oberfrank weiter: „Diese Produkte kühlen das Auto nicht ab, sondern verbessern höchstens die Belüftung. Das Auto muss dennoch stets im Schatten stehen. Bei heißen Temperaturen sollte der Hund trotz Fenstergitter und Kofferraumabstandhalter keinesfalls im Wagen gelassen werden. Und noch ein Hinweis: Den Hund im Auto nie anleinen. Er braucht Bewegungsfreiheit, um den Platz wechseln zu können. Und er braucht immer genügend frisches Wasser.“
Kann der Hund die Körpertemperatur nicht ausreichend senken, kommt es innerhalb kurzer Zeit zum Hitzschlag. Das Tier wird dann teilnahmslos und zeigt möglicherweise Orientierungslosigkeit und taumelnde Bewegungen, in einigen Fällen auch Erbrechen oder Durchfall. Ein Hitzschlag kann innerhalb weniger Minuten zu Gerinnungsstörungen, Organversagen und Tod führen.
Hier noch weitere Tipps, an die der Hundehalter jetzt im Sommer unbedingt denken sollte, wenn er mit seinem Hund unterwegs ist.
Weitere Tipps für Hundehalter im Sommer
• Bieten Sie Ihrem vierbeinigen Begleiter häufig etwas zu trinken an.
• Falls der Hund am Autofenster sitzt, sollte es während der Fahrt geschlossen sein. Der Fahrer genießt den kühlen Fahrtwind, aber der Hund bekommt davon leicht eine schmerzhafte Bindehautentzündung.
• Legen Sie bei einer Autofahrt spätestens alle zwei bis drei Stunden eine Pause ein, damit sich der Hund ein wenig bewegen kann.
• Die Temperatur im Auto sollte angenehm und nicht mehr als 10 °C unter der Außentemperatur liegen. Das bedeutet, dass sie bei einer Außen- temperatur von 30 °C auf mindestens 20 °C gestellt werden sollte. Richten Sie die Klimaanlage nicht direkt auf das Tier.
• Beim Einkaufen mit dem Hund gilt: nicht in der prallen Sonne vor dem Geschäft anleinen.
• Auch bekennende Fahrradfans sollten daran denken, dass der Hund während der heißen Stunden nicht neben das Fahrrad gehört.
• Besonders mit Junghunden sollte man das Spielen in der Mittagshitze unterlassen, da diese sich vor lauter Begeisterung gerne selbst überfordern.
• Spaziergänge in der Hitze sind weder für Frauchen noch für Herrchen und Hund ein Vergnügen. Bei starker Hitze ist es empfehlenswert, lie- ber früh am Morgen und spät am Abend längere Spaziergänge zu unternehmen.
• Der Jägertipp für Hundebesitzer: Für Herr/Frau und Hund gleichermaßen erfrischend ist ein Bad im See!
R.O.