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Kormoranvergrämung an nordschwäbischen Gewässern

Wie jedes Jahr gab es zum Jahreswechsel wieder drei für Schwaben terminierte „Kormoranvergrämungstage“. Dieses Jahr zeigte sich sehr deutlich, dass die Reduzierung der Vergrämung allein auf diese Termine, nicht mehr zielführend ist. Insbesondere „Frosttermine“ mit zugefrorenen Gewässern erhöhen erheblich die Vergrämungseffizienz. 

Untersuchungen haben ergeben, dass Kormorane weit mehr Fische schädigen, als sie verzehren. Bei der Jagd verletzen die Vögel mit ihren scharfen Hakenschnäbeln viele Fische, ohne sie tatsächlich zu erbeuten. Häufig verenden diese Fische später an ihren verpilzten Wunden und tauchen meist in keiner Statistik auf.

Kormorane sind Fischfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von allem, was Flossen hat, und machen dabei keine Unterschiede. Die Nahrung dieses Fischräubers besteht hauptsächlich aus Fischen zwischen 10 und 30 cm. Was in den Schnabel passt, wird gefressen (und auch vieles, was nicht passt). Kormorane fressen nicht nur Weißfische, sondern auch Edelfische, selbst Aale gehören zu ihrem Nahrungsspektrum. Karpfenartige Fische stellen den Hauptteil dar, aber auch Salmonidenartige und Äschen gehören zur bevorzugten Nahrung des Phalacrocorax carbo. In Einzelfällen sind gefressene Fische bis zu 45 cm nachgewiesen.

Ein einzelner Kormoran hat einen Fraßbedarf von 300 - 500 Gramm Fisch pro Tag. Mit dieser Verzehrmenge fügt der knapp gänsegroße Vogel unseren Fischern bzw. deren Fischbeständen erhebliche Verluste zu. Dabei gehen die Vögel mit einer Effizienz auf die Jagd, um die man sie nur beneiden kann.

Wie immer bei solchen oder ähnlichen Diskussionen sehen das die großen anerkannten Naturschutzverbände ganz anders: „in natürlichen Gewässern (große Binnenseen, Flüsse, Küstengewässer), wo sich die weitaus meisten Kormorane aufhalten und Nahrung suchen, treten laut deren Aussage keine nennenswerten, geschweige denn erhebliche Schäden auf. Abgesehen von punktuellen Ausnahmesituationen an kleinen Fließgewässern und Fischteichen gäbe es auch keine wissenschaftlich belegten Nachweise darüber, wie und in welchem Umfang Kormorane das Vorkommen von Fischarten oder gar seltenen Fischarten beeinflussen. Im Gegensatz dazu wurde bei vielen der zitierten Untersuchungen ein paralleles Anwachsen von Kormoran- und Weißfischbeständen festgestellt. Rückgänge von Fischbeständen und Gefährdung einzelner Fischarten waren und sind dagegen primär auf Gewässerverschmutzung und -verbauung zurückzuführen." – so der NABU in einer seiner Veröffentlichungen.

 

Zum Abschluss der diesjährigen „Vergrämungstage“ revanchierten sich die am Lech ortsansässigen Fischer mit ihrem schon traditionell gewordenen "Kesselfleischessen". 

Hier bedankten sich Geschäftsführer und Vorstand der "Fischereigenossenschaft Unterer Lech"  Manfred Kratzer und Albert Kapfer bei den anwesenden Fischern und Jägern.


R.O.

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