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Qualifizierungs-Schulungen „Wolf“

durch den Bayerischen Jagdverband mit Michael Ohloff :

Wissen und Strategien für den Umgang mit dem Rückkehrer

Mit der Rückkehr des Wolfs nach Bayern und weiten Teilen Deutschlands steht die Jägerschaft vor neuen Herausforderungen. Um den Wissensstand und die Kompetenz der Jägerinnen und Jäger zu stärken, fand kürzlich eine umfassende Schulung zum Thema "Wolf" unter der Leitung von Herrn Ohloff statt. Die Veranstaltung, die in Thalmassing bei Regensburg, in der Schießanlage „Bockenberg“ stattfand, stieß auf großes Interesse und versammelte an diversen Terminen zahlreiche Teilnehmende, die sich aktiv mit den komplexen Fragen rund um die Rückkehr des Wolfs auseinandersetzen wollten.

Ein komplexes Thema – fachkundig vermittelt

Herr Ohloff, ein ausgewiesener Experte für Wildtiermanagement, brachte den Teilnehmenden in anschaulichen Vorträgen und praktischen Modulen die Biologie, das Verhalten und die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Wolf näher. „Die Rückkehr des Wolfs ist eine der größten Herausforderungen des modernen Wildtiermanagements“, erklärte er zu Beginn der Schulung. Die Schwerpunkte des Seminars umfassten die Biologie des Wolfs, seine Verhaltensmuster, den Einfluss auf das heimische Wild sowie die rechtlichen Grundlagen im Umgang mit dem streng geschützten Raubtier.

Inhalte der Schulung waren Ökologie, Verhalten, Monitoring, tierschutzgerechter Umgang mit wildlebenden größeren Säugetieren, Fang mit diversen Fallensystemen, unterstützende Technik wie Nachtsicht und Wärmebild, Grundlagen der Immobilisation inklusive sicherer Anwendung der zugehörigen Technik, Grundlagen der Besenderungstechnik und Umgang mit Schusswaffen in befriedeten Bezirken.

Eine zentrale Rolle spielte die Vermittlung aktueller Fakten und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Besonders die Ausbreitungsdynamik des Wolfs und seine Bedeutung für das Ökosystem wurden eingehend beleuchtet. „Es ist wichtig, den Wolf nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Teil unserer heimischen Wildfauna zu verstehen“, betonte Herr Ohloff. Neben fundierten theoretischen Einblicken ging es auch um die praktische Dimension des Zusammenlebens mit dem Wolf.

  

Konfliktpotenzial und Lösungsansätze

Ein besonders lebhafter Teil der Schulung drehte sich um Konfliktsituationen, die durch die Anwesenheit des Wolfs entstehen können – insbesondere im Hinblick auf Nutztiere und Jagdrevierstrukturen. Herr Ohloff schilderte realitätsnahe Fallbeispiele und ermutigte die Teilnehmenden zur aktiven Diskussion. Lösungen wie Herdenschutzmaßnahmen, Monitoring-Maßnahmen und eine sachliche Öffentlichkeitsarbeit wurden beleuchtet und praxisnah diskutiert. Die Teilnehmenden brachten dabei ihre eigenen Erfahrungen und Meinungen ein, was den Austausch besonders lebendig gestaltete.

Ein Teilnehmer kommentierte: „Die offene Art, mit der Herr Ohloff sowohl Chancen als auch Probleme des Wolfs darstellt, ist erfrischend. Es gibt viel Emotion in der Debatte – umso wichtiger sind Fakten und lösungsorientiertes Handeln.“

Michael Ohloff hierzu:

„Ich muss den Wolf nicht lieben, aber ich muss mich auskennen. Wenn wir die Hoheit über die Expertise nicht in Jägerhand lassen, haben wir in Zukunft nur noch Verbände und NGO’s, die uns erklären wollen, wie und was wir zu jagen haben.

Das kann nicht das Ziel sein, das sind hausgemachte Leiden.

 

Rechtliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Herausforderungen

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den rechtlichen Rahmenbedingungen, die den Umgang mit dem Wolf regeln. Als streng geschützte Art unterliegt der Wolf einem komplexen gesetzlichen Schutzstatus. Herr Ohloff erläuterte die Bedeutung der Richtlinien und den Handlungsspielraum, den Jägerinnen und Jäger sowie Behörden haben. Auch die Rolle der Jägerschaft im Monitoring, der Dokumentation von Sichtungen sowie im Dialog mit der Bevölkerung wurde herausgestellt.


 


Fazit: Wissen als Schlüssel zu einem sachlichen Umgang

Die Schulung von Herrn Ohloff zeigte eindrucksvoll, dass eine fundierte Wissensvermittlung der Schlüssel zu einem sachlichen und lösungsorientierten Umgang mit der Rückkehr des Wolfs ist. Sie förderte nicht nur das Verständnis für die Bedürfnisse und das Verhalten des Wolfs, sondern schärfte auch das Bewusstsein für die Herausforderungen, die mit seinem Schutz und seiner Präsenz verbunden sind.

Am Ende der Veranstaltung betonte Herr Ohloff: „Nur wer den Wolf und seine Verhaltensweisen versteht, kann Lösungen finden, die ein möglichst konfliktarmes Miteinander ermöglichen.“ Die Schulung stärkte die Kompetenz der Teilnehmenden und unterstrich die Rolle der Jägerschaft als wichtiger Ansprechpartner und Akteur in der Diskussion rund um den Wolf.

Mit diesem Wissen gerüstet, verlassen die Teilnehmenden die Veranstaltung besser vorbereitet, um ihre Rolle als Vermittler und Bewahrer des Gleichgewichts in der heimischen Wildnis wahrzunehmen.


R.O.

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