Zeitumstellung Herbst und Wildunfälle
Am kommenden Sonntag beginnt die Winterzeit und wir Menschen können an diesem Tag eine Stunde länger schlafen. Wildtiere allerdings orientieren sich am Tageslicht und kennen diesen Wechsel nicht: Während sie Vortags die Fahrbahn noch gefahrenlos überqueren konnten, braust nach der Zeitumstellung plötzlich der Berufsverkehr über die Straße. Die jährliche Zeitumstellung, die im Frühling und Herbst stattfindet, wird oft kontrovers diskutiert. Während die Idee hinter dieser Praxis darin besteht, Energie zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen, gibt es zunehmend Bedenken bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, insbesondere in Bezug auf Wildunfälle.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Zeitumstellung nicht nur den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen kann, sondern auch unerwartete Folgen für die Tierwelt hat. Die Umstellung der Uhren führt dazu, dass der Berufsverkehr in den Abendstunden häufiger im Dunkeln stattfindet, was das Risiko von Wildunfällen deutlich erhöht. In der Dämmerungszeit sind viele Tiere besonders aktiv, während gleichzeitig die Sichtverhältnisse für Autofahrer schlechter sind.
Robert Oberfrank, Vorsitzender des Jagdverbandes Donauwörth warnt davor, dass Wildtiere wie Rehe, Wildschweine, Füchse und Hasen, auf der Suche nach Nahrung, vermehrt in dieser Zeit auf Straßen unterwegs sind. Die Häufung von Wildunfällen in den Tagen nach der Zeitumstellung ist ein alarmierender Trend, der nicht ignoriert werden sollte.
Weitere Gefahrenquelle für Verkehrsteilnehmer im Herbst: das wechselhafte Wetter mit Laub und Schmutz auf nassen Straßen. Autofahrer sollten deshalb besonders an unübersichtlichen Feld- und Waldrändern mit Wild rechnen und die Geschwindigkeit anpassen. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, verkürzt den Bremsweg bereits um rund 25 Meter.
Wie kann ein Wildunfall verhindert werden?
- Reduzierte Geschwindigkeit entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder
- Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.
- Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
- Tier am Straßenrand: abblenden, hupen, bremsen
- Ein Tier kommt selten allein – Autofahrer sollen stets mit Nachzüglern rechnen.
Die Auswirkungen dieser Unfälle sind weitreichend. Sie gefährden nicht nur das Leben der Tiere, sondern können auch für Autofahrer schwerwiegende Folgen haben. Zusammenstöße mit wilden Tieren führen oft zu erheblichen Schäden an Fahrzeugen und können zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod von Menschen führen.
Um diese Gefahren zu minimieren, appellieren die beiden Jägervorstände Albert Reiner und Robert Oberfrank an die Autofahrer, besonders vorsichtig zu sein, wenn sie in den Wochen nach der Zeitumstellung unterwegs sind.
R.O.